Donnerstag, 15. Dezember 2005

AJANTA und andere Unterrichtsformen (14-12-05)

Ist es nicht manchmal zum Verzweifeln? Man gibt als Lehrer sein Bestes und was passiert? Man redet mit Engelszungen auf die Schüler ein, aber alles scheint bei ihnen zwar zum einen Ohr herein, aber zum anderen auch gleich wieder herauszugehen.

So verkehrt ist dieser Eindruck auch gar nicht! Der Fehler liegt dabei bedauerlicherweise in der Methode Lehrers, die nicht auf die während des Lernens im Gehirn ablaufenden Prozesse abgestimmt ist bzw. diesen sogar zuwiderläuft. Als Bezeichnung für derartigen Unterricht haben wir kurzerhand AJANTA - den Sweatshirt-Aufdruck eines Kommilitonen - zwangsrekrutiert. So unerheblich die tatsächliche Bedeutung dieses Wortes ist, so unerheblich sind die auf diese Weise vermittelten Unterrichtsinhalte - sie prägen sich sowieso nicht ein.

Aber es gibt ja glücklicherweise auch andere Unterrichtsformen! hierzu gehören der analytische, also eher auf Ergründen ausgelegte, sowie der experimentelle, also eher auf Begreifen ausgelegte Unterricht. Die von mir hier bewusst gewählte umgangssprachliche Diferenzierung deutet schon darauf hin, welche am ehesten erfolgversprechend ist. Auch hier geht natürlich es wieder um die vier 'b,' also die Ordnungsprozesse im Gehirn während des eigentlichen Lernvorgangs.
juliah - 15. Dez, 18:48

Wo bleibt...

..eigentlich der Nürnberger Trichter? Dieser Vergleich - auch wenn es nur ein Bild ist - war doch beeindruckend, denn er soll bedeuten, dass der Lehrer dem Schüler Wissen ,, einrichtert``, ohne Rücksicht darauf, ob das Wissen verstanden noch aufgenommen werden kann. Natürlich gibt es bei solchenm Eintrichtern keine Ordnungsprozesse im Gehirn des Rezipienten, denn es handelt sich nicht um einen Lernvorgang. Dann brauch man sich natürlich keine Gedanken um die 4 ,,b`` zu machen!

wivort - 16. Dez, 09:13

War das nicht...

...eigentlich genau dasselbe, was wir nachher mit AJANTA bezeichnet haben, nämlich das bloße Einpauken von Daten ohne deren Inhalte zu vestehen. Oder hab' ich da schon wieder was falsch verstanden???
juliah - 15. Dez, 18:49

Sorry, aber

...im Moment fällt mir nicht mehr ein, was Du ja vielleicht auch an meinem eigenen kurzen Beitrag in meinem Weblog sehen konntest:-)! Wir haben ja mehr ,, gesungen`` als etwas Theoretisches gemacht:-)!

clarisax - 16. Dez, 12:43

Der Nürnberger Trichter - was ist das?

Die wohl erste Erwähnung des Weisheitstrichter in der Nürnberger Literatur findet sich 1545 im Buch »Deutsche Arithmetika« von Michael Stifels: »Unangesehen, dass ein ungelehrter Mensch nicht danach fragt, dass er ungelehrt ist - und wohl sagen darf - er sollte das Maul nicht auftun, so ihm einer die Kunst könnte mit einem Trichter eingießen.«

Aber es ist zu vermuten, dass es diesen Trichter schon damals nicht mehr gab (so es ihn denn je gegeben hat), denn Zinkgref Weidner schreibt 1653: »«Der Trichter Almansoris, mit welchem man den Leuten eingegossen, ist lang verloren.«

Die bekannteste Erwähnung des Trichters stammt aus dem Jahr 1647. Da veröffentlichte der Nürnberger Senator Georg Philipp Harsdörffer ein Lehrbuch der Poesie mit dem Titel »Poetischer Trichter. Die Teutsche Dicht- und Reimkunst, ohne behuf der lateinischen Sprache in VI Stunden einzugießen«. Harsdörffer, ein Barockmann, Historiker, Dichter und Gründer des Pegnesichen Blumenordens, hat in diesem Werk Regeln für das Schreiben von Gedichten in Deutsch aufgestellt, denn damals war die allgemeine Meinung, dass für die Kunst der Poesie' die Beherrschung des Latein eine unerlässliche Voraussetzung wäre.

Das Buch war zu seiner Zeit so begehrt, dass schon nach drei Jahren die zweite Auflage erschien. Aber es hat natürlich auch die Kritik und den Spott derjenigen hervorgerufen, welche die Dichtkunst nicht für etwas hielten, das »ein jeder Knab in kurzer Zeit wird erfassen können«

Später wurde sein Werk kurz der »Nürnberger Trichter« genannt, und dieses Buch hat dem Nürnberger Trichter seinen unsterblichen Ruhm eingebracht.

In der Stadtbibliothek Nürnberg befindet sich wohl die älteste Darstellung des Nürnberger Trichters. Auf einem Kupferstich aus dem 17. Jahrhundert sind drei Männer abgebildet, die einem auf dem Boden Liegenden die gesamte Weisheit mit einem großen Trichter eingießen. Man kann auf diesem Kupferstich alle möglichen Gegenstände erkennen, die in diesen Trichter hineingeschüttet wurden. Das Bild trägt die Überschrift: »Seht liebe Leut hie steht der Mann, so alle Kunst eingießen kann.«
Eduard Duller erzählt in den 1834 erschienenen »Geschichten und Märchen für jung und alt«, dass der Schneidersohn Hans Wurst von Tripsdrill nach Nürnberg wanderte, um dort den überall so begehrten Wundertrichter zu suchen. Angeblich wäre er in den Werkstätten der Rußigen, wie die Nürnberger Feuerarbeiter genannt wurden, geschmiedet worden. In der Werkstatt des Altmeisters der Rußigen erfuhr er aber von einem Feuersalamander, dass der Himmelskundige des Königs von Utopien vor zwanzig Jahren den Trichter erworben habe. Hans Wurst wanderte also unverdrossen weiter zum Schloss des Königs von Utopien. Dort sah er zwar den geheimnisvollen Trichter, bekam ihn aber nicht, sondern wurde zu seinem Entsetzen in ein Gefängnis geworfen. Nach seiner Flucht traf er den Zwerg des Hörselberges. Der erzählte ihm freimütig viele wunderliche Dinge. So hatte er am Schluss seiner Wanderung zwar nicht den begehrten Nürnberger Trichter erworben, den er nun gar nicht mehr wollte, aber er hatte viel erfahren und war dadurch klüger geworden, so dass er den Nürnberger Trichter gar nicht mehr brauchte.

Quelle:
http://nuernberg.bayern-online.de/02_Tourismus/Der_Nuernberger_Trichter/ (12-16-05)
juliah - 18. Dez, 16:23

Du...

...ich weiß, was der Nürnberger Trichter ist, junger Mann:-)! Aber trotzdem danke für die ausführliche, geklaute Erklärung:-)!

clarisax - 19. Dez, 11:25

Also, wenn du ..

.. mich SO ansprichst, würde ich fast alles für dich tun! ;-)))
juliah - 19. Dez, 17:17

Darf...

...ich darauf zurückkommen:-)? Dankeschön!

clarisax - 19. Dez, 18:12

Oh, bitte ...

... schön! *rg*
alexk - 21. Dez, 13:54

der hirnhälften aktivator

hey christoph...
ab sofort kannst du dich auf meinem Weblog sehen. Werd allerdings wohl bei deinen nächsten Auftritt noch ein Foto machen!
Frohe Weihnachten!
+ mfg
einalex

http://alexk.twoday.net/

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