Vom Elfenbeinturm der Erkenntnis in die Niederungen ...
.. des Alltags eines Lehrenden - dieses Bild ließ mich in der heutigen letzten Veranstaltung des Semesters zum Thema "Erfolgreiches Lerenn und Lehren" einfach nicht los. Zeitdruck auf der einen und der bevorstehenden Klausuren wegen latent desinteressierte Schüler - sorry, ich meine natürlich Studenten! - auf der anderen Seite, ließen nämlich diese letzte Veranstaltung zu einem Musterbeispiel für - sie ahnen es sicherlich bereits - Frontalunterricht werden. Irgendwie hat es mich dann doch ungemein beruhigt, dass es Situationen geben zu scheint, in denen auch der Wohlmeinendste sich genötigt sieht, dazu zu greifen.
Natürlich - die grundlegene und wichtige Erkenntnis bleibt unbestritten, dass die Technik des Frontalunterrichts grundsätzlich nur äusserst sparsam, d. h. nur in Situationen, in denen echte Sachzwänge unüberwindbar sind, eingesetzt werden sollte, dies wird u. a. bereits von der ältesten und gleichwohl nach wie vor erfolgreichsten Erkenntnis der Pädagogik untermauert. Sinngemäß soll sie bereits Sokrates, sicherlich das Ideal eines erfolgreichen Pädagogen, wie folgt formuliert haben:
"Je weniger ein Lehrer im Unterricht tun muss, um so erfolgreicher ist er."
Klingt ja nicht schlecht, also schauen wir doch mal, wie Bildung bei uns verläuft! Nehmen wir alos mal an, wir wollten eine ganz bestimmte Information vermitteln, z. B. die Frage beantworten "Was ist ein Quadrat?"
Ist ja ganz einfach und als Praktikanten oder LiA kennen wir das ja zur Genüge - man überlegt detailliert und genau geplant, mittels welcher Methodik man eine bestimmte Information vermitteln wil, hangelt sich dan im Unterricht an diesem Plan entlang, bestimmt genau das Geschehen und ist am Ende möglicherweise fix und fertig, bzw. dies sogar garantiert, wenn es sich um eine Lehrprobe handelte. Und die SchülerInnen? Die sind froh, wenn es klingelt, schliesslich ist nichts nerviger als ein gestresster Lehrer und langweilig war's auch wieder. Und? - passt das zu des alten Sokrates Ansatz? Ich glaube nicht!
Na, ja, um die Planung kommen wir wohl nicht herum, aber warum planen wir nicht so, dass wir als Ergebnis möglichst wenig selbst tun müssen? Und um zur Eingangsfrage - der mit dem Quadrat - zurückzukommen, warum lassen wir die SchülerInnen nicht selbst herausfinden, was das ist? Geben wir ihnen and der Tafel doch einfach ein paar Formen, die wir sich zum Quadrat entwickeln lassen, zum Spielen und lassen sie dann mal machen.
Es dauert nicht lange und sie werden anfangen zu experimentieren, die Quadrate zu kombinieren oder durch Diagonalen zu verfremden usw. und schon haben ihre Gehirne nicht nur gelernt, was ein Quadrat ist, sondern auch, was man damit alles anstellen kann. Und wir? Wir hatten solange frei!
An anderer Stelle hatten wir die Stufen des Lernens schon besprochen
Ich hatte damit begonnen, dass es mich ungemein beruhigt hat, zu sehen, dass Frontalunterrricht manchmal unumgänglich ist. Nicht erwähnt aber habe ich, und das möchte ich hiermit nachholen, dass ich das schade und die heutige Veranstaltung zumindestens gemessen am Standard ihrer Vorgänger vergleichsweise anstrengend fand.
Es bleibt mir vor dem Hintergrund diese Erfahrung als Erkenntnis:
Es geht wohl nicht immer ganz ohne - aber mögen tue ich ihn überhaupt nicht mehr, den Frontluntericht!
Na, ja, und dass es andere, bessere Formen gibt - das haben wir ja jetzt gehört!
Natürlich - die grundlegene und wichtige Erkenntnis bleibt unbestritten, dass die Technik des Frontalunterrichts grundsätzlich nur äusserst sparsam, d. h. nur in Situationen, in denen echte Sachzwänge unüberwindbar sind, eingesetzt werden sollte, dies wird u. a. bereits von der ältesten und gleichwohl nach wie vor erfolgreichsten Erkenntnis der Pädagogik untermauert. Sinngemäß soll sie bereits Sokrates, sicherlich das Ideal eines erfolgreichen Pädagogen, wie folgt formuliert haben:
"Je weniger ein Lehrer im Unterricht tun muss, um so erfolgreicher ist er."
Klingt ja nicht schlecht, also schauen wir doch mal, wie Bildung bei uns verläuft! Nehmen wir alos mal an, wir wollten eine ganz bestimmte Information vermitteln, z. B. die Frage beantworten "Was ist ein Quadrat?"
Ist ja ganz einfach und als Praktikanten oder LiA kennen wir das ja zur Genüge - man überlegt detailliert und genau geplant, mittels welcher Methodik man eine bestimmte Information vermitteln wil, hangelt sich dan im Unterricht an diesem Plan entlang, bestimmt genau das Geschehen und ist am Ende möglicherweise fix und fertig, bzw. dies sogar garantiert, wenn es sich um eine Lehrprobe handelte. Und die SchülerInnen? Die sind froh, wenn es klingelt, schliesslich ist nichts nerviger als ein gestresster Lehrer und langweilig war's auch wieder. Und? - passt das zu des alten Sokrates Ansatz? Ich glaube nicht!
Na, ja, um die Planung kommen wir wohl nicht herum, aber warum planen wir nicht so, dass wir als Ergebnis möglichst wenig selbst tun müssen? Und um zur Eingangsfrage - der mit dem Quadrat - zurückzukommen, warum lassen wir die SchülerInnen nicht selbst herausfinden, was das ist? Geben wir ihnen and der Tafel doch einfach ein paar Formen, die wir sich zum Quadrat entwickeln lassen, zum Spielen und lassen sie dann mal machen.
Es dauert nicht lange und sie werden anfangen zu experimentieren, die Quadrate zu kombinieren oder durch Diagonalen zu verfremden usw. und schon haben ihre Gehirne nicht nur gelernt, was ein Quadrat ist, sondern auch, was man damit alles anstellen kann. Und wir? Wir hatten solange frei!
An anderer Stelle hatten wir die Stufen des Lernens schon besprochen
- wahrnehmen
- betrachten
- beobachten
- begreifen
Ich hatte damit begonnen, dass es mich ungemein beruhigt hat, zu sehen, dass Frontalunterrricht manchmal unumgänglich ist. Nicht erwähnt aber habe ich, und das möchte ich hiermit nachholen, dass ich das schade und die heutige Veranstaltung zumindestens gemessen am Standard ihrer Vorgänger vergleichsweise anstrengend fand.
Es bleibt mir vor dem Hintergrund diese Erfahrung als Erkenntnis:
Es geht wohl nicht immer ganz ohne - aber mögen tue ich ihn überhaupt nicht mehr, den Frontluntericht!
Na, ja, und dass es andere, bessere Formen gibt - das haben wir ja jetzt gehört!
clarisax - 8. Feb, 22:41