Die vier 'b' (30-11-05)
Oh, je, die Sache mit dem Lehren und Lernen gewinnt an Komplexität, je länger man sich damit beschäftigt! Ärgerlicherweise steigt damit zwangsläufig die Zahl der Fallen, in die man tappen kann. Und außerdem ist am Lernprozess auch noch das sog. Limbische System beteiligt, seines Zeichens im Gehirn zuständig für die Ausschüttung von Glückshormonen. Diese wiederum vermitteln Schülern das Glücksgefühl bei Erfolg, dass sie wichtig sind, liegt damit auf der Hand.
Entscheidend ist, dass man als Lehrer den Lernprozess der Lernenden nicht stört! Die Kunst liegt vielmehr darin, den Lernstoff in verarbeitbare Mengen und Materialien (!) aufzuteilen, der Verarbeitungs- = Lernprozess läuft dann automatisch und unfehlbar richtig. Versteht ein Lernender etwas nicht bzw. zeigt er oder sie in der Lernkontrolle unerwartete Ergebnisse, hat der Fehler in diesem Bereitstellungsprozess, mithin also lehrerseitig, gelegen!
Mathematik z. B. ist ein Fach, in dem der natürliche Lernprozess typischerweise bereits früh gestört wird. Eine primär ästhetisch angelegte Materie wird zwangsweise in ein logisch orientiertes Konstrukt gezwängt, als Folge wird die für Ästhetik zuständige und zunächst von der Materie angesprochene rechte Hirnhälfte zwangsweise abgeschaltet. Stattdessen wird die linke, zu diesem Zeitpunkt eigentlich total desinteressierte Hirnhälfte adressiert, als Folge stellen sich prompt Frust und Unverständnis ein.
Innerhalb eines Lernprozesses laufen im Optimalfall immer die vier gleichen Schritte ungestört ab, Aufgabe des Lehrenden ist, dies zu ermöglichen. Es handelt sich dabei um
Betrachten
Beobachten
Begreifen
Beschreiben
Wie läuft es aber in der Praxis häufig ab? Grob vereinfacht ist es doch so, dass, um im Mathematikunterricht das Quadrat einzuführen, dieses üblicherweise an die Tafel gezeichnet wird. Dann „Das ist neu, das ist ein Quadrat!“ gesagt und mit dem Lernen der zu erfüllenden Bedingungen für diese Fläche begonnen. Die Folge? Das Gehirn schaltet desinteressiert ab, keiner der o. a. Schritte konnte ablaufen.
Entwickelte man stattdessen das Quadrat allmählich aus beliebigen Formen, gäbe ihm damit praktisch Zeit, sich zu entwickeln und dabei den Lernenden Zeit, mit seinen Bestandteilen wie Linien und Winkeln zu experimentieren, so wäre der Lernerfolg nicht nur dauerhaft, sondern dabei auch noch fast mühelos!
Wenn ein Schüler also nach der Stunde auf die Bitte ein Quadrat zu zeichnen ein eiförmiges Etwas oder ein schiefwinkliges Rechteck zeichnet, müsste die Lehrerantwort etwas überspitzt ausgedrückt lauten „Sorry, hab’s dir falsch erklärt!“ Falsch lernen gibt es nämlich nicht – siehe oben!
Entscheidend ist, dass man als Lehrer den Lernprozess der Lernenden nicht stört! Die Kunst liegt vielmehr darin, den Lernstoff in verarbeitbare Mengen und Materialien (!) aufzuteilen, der Verarbeitungs- = Lernprozess läuft dann automatisch und unfehlbar richtig. Versteht ein Lernender etwas nicht bzw. zeigt er oder sie in der Lernkontrolle unerwartete Ergebnisse, hat der Fehler in diesem Bereitstellungsprozess, mithin also lehrerseitig, gelegen!
Mathematik z. B. ist ein Fach, in dem der natürliche Lernprozess typischerweise bereits früh gestört wird. Eine primär ästhetisch angelegte Materie wird zwangsweise in ein logisch orientiertes Konstrukt gezwängt, als Folge wird die für Ästhetik zuständige und zunächst von der Materie angesprochene rechte Hirnhälfte zwangsweise abgeschaltet. Stattdessen wird die linke, zu diesem Zeitpunkt eigentlich total desinteressierte Hirnhälfte adressiert, als Folge stellen sich prompt Frust und Unverständnis ein.
Innerhalb eines Lernprozesses laufen im Optimalfall immer die vier gleichen Schritte ungestört ab, Aufgabe des Lehrenden ist, dies zu ermöglichen. Es handelt sich dabei um
Betrachten
Beobachten
Begreifen
Beschreiben
Wie läuft es aber in der Praxis häufig ab? Grob vereinfacht ist es doch so, dass, um im Mathematikunterricht das Quadrat einzuführen, dieses üblicherweise an die Tafel gezeichnet wird. Dann „Das ist neu, das ist ein Quadrat!“ gesagt und mit dem Lernen der zu erfüllenden Bedingungen für diese Fläche begonnen. Die Folge? Das Gehirn schaltet desinteressiert ab, keiner der o. a. Schritte konnte ablaufen.
Entwickelte man stattdessen das Quadrat allmählich aus beliebigen Formen, gäbe ihm damit praktisch Zeit, sich zu entwickeln und dabei den Lernenden Zeit, mit seinen Bestandteilen wie Linien und Winkeln zu experimentieren, so wäre der Lernerfolg nicht nur dauerhaft, sondern dabei auch noch fast mühelos!
Wenn ein Schüler also nach der Stunde auf die Bitte ein Quadrat zu zeichnen ein eiförmiges Etwas oder ein schiefwinkliges Rechteck zeichnet, müsste die Lehrerantwort etwas überspitzt ausgedrückt lauten „Sorry, hab’s dir falsch erklärt!“ Falsch lernen gibt es nämlich nicht – siehe oben!
clarisax - 30. Nov, 18:07